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theory: Contraintes/Constraints   Posted: 2005.10.20
Author:   Modified: 2006.02.06
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Contraintes/Constraints

Die wörtliche Übersetzung des französischen „Contrainte” ist „Zwang”, was allerdings nicht ganz den Kern der Sache trifft. Mit „Contrainte” wird eine „Einschränkung formaler Natur” bezeichnet. Es ist eine freiwillig auferlegte Einschränkung, die sich auf den Prozess des Schreibens bezieht und das Ergebnis, den Text, wesentlich beeinflusst.

Jeder Literatur aus jeder Zeit unterliegt Einschränkungen. Ein Beispiel hierfür ist das Anagramm, eine sehr alte literarische Spielregel. Der Begriff der „Contrainte” wurde allerdings erst durch Oulipo geprägt.

Nun unterliegt jeder Text sowieso bereits einer Fülle von Einschränkungen, den linguistischen Normen wie Rechtschreibung, Grammatik und Syntax, die man eigentlich nur dann wahrnimmt, wenn sie nicht befolgt werden. Wieso also noch mehr Zwänge?

Im Sinne von Oulipo besteht gerade darin die Freiheit, Einschränkungen zu erfinden, bewusst zu wählen und systematisch, d.h. jederzeit nachvollziehbar, umzusetzen. Hierin liegt auch der Unterschied zu Spielregeln und Methoden, die sich hauptsächlich auf das Zufallprinzip gründen.

Eine der bekanntesten oulipistischen „Contraintes” ist das Lipogramm. Ein Lipogramm ist ein Text, bei dem ein oder mehrere Buchstaben des Alphabets bewußt weggelassen werden, d.h. nur Worte verwendet werden, in denen die entsprechenden Buchstaben nicht vorkommen. Das wohl umfangreichste Lipogramm ist George Perecs Roman „La disparition”, der auf 360 Seiten die Suche nach dem „e” erzählt, ohne dass darin der im Französischen weitaus häufigste Buchstabe „e” auch nur ein einziges Mal vorkommt.

More about Constraints:
„Toward a General Theory of the Constraint” by Bernardo Schiavetta

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theory: Oulipo, das Vorbild
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